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Mittwoch, 28. Januar 2015

Harte Schale, weicher Kern - so müssen Amaretti sein!


Wer kennt sie nicht. Die kleinen Amaretti, die man in diversen Cafés zu seinem Cappuccino gereicht bekommt. Erst freut man sich über die Aufmerksamkeit des Hauses, doch spätestens, wenn man das Kekslein ohne nachzudenken in den gierigen Mund schiebt, hat man die Absichten des Café-Betreibers durchschaut. "Ein Glas Wasser bitte! Aber schnell" hustet man dann vor sich hin, während die Staubpartikel des pseudo-italienischen Nationalgebäcks sich in unserer Speiseröhre festsetzen.
Wem das einmal passiert ist, der ist beim nächsten Mal schlauer und lässt sein Kekslein in der Milchschaumkrone baden und aufweichen.
Und wer es nicht besser weiß, der denkt, dass das Keks-Baden sicherlich von den Italienerin so gewollt sei. Ähäm - es tut mir Leid, aber dem ist nicht so! Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich es besser weiß, denn immerhin durfte ich in Italien schon zahlreiche Male die ECHTEN Amaretti kosten und die sind außen schön knusprig und haben einen weichen Kern. Wer diese kleinen Geschmacksbombem einmal probiert hat, der lässt demnächst sein steinhartes Möchtegern-Italo-Kekslein auf der Untertasse liegen - oder noch besser - trinkt seinen Café zu Hause und genießt dazu selbstgemachte Amaretti. 
Denn die sind nicht nur super lecker, sondern auch kinderleicht in der Zubereitung! Außerdem habe ich jetzt immer eine Ausrede Tiramisu zu machen. Denn was früher an der Eiweiss-Resteverwertung oft scheiterte, ebnet dem sagenhaft leckerem Mandelgebäck nun den Weg auf meine Kaffeetafel.
Da das Familienrezept in den Tiefen von Muttis Koch-und Backordner versteckt war und ich kurzfristig Abhilfe schaffen musste, habe ich ein sehr sehr ähnliches Rezept bei der lieben Zorra gefunden und leicht abgeändert adaptiert. 



An der Zubereitung des Teigs merkt man schon, wie entspannt Italiener eigentlich sind. Denn die Zutaten werden einfach in eine Schüssel verfrachtet und vermischt: auf 2 Eiweiss kommen 170 g Zucker, 230 g gemahlene Mandeln, 1 Prise Salz, 1 EL Amaretto sowie  1 Schuss Bittermandelaroma.  Kein Steifschlagen, kein Unterheben, kein Feinmahlen - einfach vermischen!
Der Teig ist extrem klebrig, aber das soll so sein. Deswegen wird er für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank gestellt. 
Heizt den Ofen auf 150 Grad Umluft vor, legt ein Blech mit Backpapier aus und holt die klebrige Masse aus dem Kühlschrank. Und um euch direkt jegliche Illusionen zu rauben: der Teig klebt immernoch! Deswegen feuchtet die Hände gut mit kaltem Wasser an, bevor ihr Kugeln aus dem Teig form, auf das Backblech legt und leicht platt drückt. Am Besten stellt ihr euch eine Schüssel mit kalten Wasser hin, in die ihr die Hände immer mal wieder reintauchen könnt. Die Größe eurer Teigkugeln, ist euch überlassen. Ich mache lieber Kleine, meine Mutti macht lieber Größere. Deswegen gibt es auch keine einheitliche Backzeit... 
Fertig sind die Amaretti, wenn sie an den Seiten schön goldbraun sind. Lasst sie gut abkühlen, setzt euch mit einem Café aufs Sofa, beisst hinein und träumt von Bella Italia... 


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