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Donnerstag, 30. April 2015

Lemon Crinkle Cookies ohne Crinkle

Kennt ihr das, wenn man irgendwo, irgendwie, irgendwann ein Rezept aufschnappt, was man ganz dringend unbedingt nachmachen möchte und dann ist plötzlich Ostern und man muss Rüblikuchen backen, oder der Quark im Kühlschrank könnte so gut als Käsekuchen verarbeitet werden, oder der Eierlikör für den saftigsten Rührkuchen war grade im Angebot oder oder oder...

So ging es mir mit diesen so genannten "Lemon Crinkle Cookies", die ich vor einiger längerer Zeit auf Pinterest entdeckte. Was mich erstmal davon abhielt, sie abzuspeichern, war die Tatsache, dass ich amerikanischen Rezepten einfach nichts abverlangen kann. Sobald die Zutatenliste nicht mehr europäische Mengenangaben beinhaltet und ich anfangen muss Cups umzurechnen, fangen die Alarmglocken an zu läuten. 

Ich gehe dann meist den einfacheren Weg und suche mir das dazu passende deutsche Rezept (ganz schön gerissen, was ;)). Pech nur, wenn auch das nirgends aufzutreiben ist und man hinterher mit 19236473728 geöffneten Tabs vollkommen verzweifelt vor dem Laptop sitzt, der sich auch schon aufgehängt hat. Spätestens dann, klappt man den Bildschirm zu und verschiebt die Suche auf ein anderes Mal vergisst, dass man die Cookies so gerne backen wollte. 

Wenn man dann Wochen später zufällig wieder auf das Rezept stößt, muss es Schicksal sein. So ganz aktuell geschehen. Da ich in der Zwischenzeit immer noch kein Freund von Cups geworden bin, habe ich mich an einem französischen Rezept orientiert (an dieser Stelle ein großes Dankeschön an meine Französisch-Lehrerin, war die Quälerei im Abi also doch zu etwas gut ;)) und einfach drauf losgebacken.

Das besondere an den Keksen ist, das sie vor dem Backen in Zucker gewälzt werden und im Ofen aufplatzen (sollten), so dass viele Risse und Falten entstehen. 



Nach dem Backen sollten die Cookies dann aussehen, wie verschrumpelte, zitronige Bällchen, voller Puderzucker. Hat irgendwie nicht so ganz funktioniert... Schmecken tun die Lemon Crinkle Cookies trotzdem sehr gut. Wie eine Mischung aus Zitronenkuchen und Keksen. Außen knackig, innen soft. Beim nächsten Mal werde ich nur die Zuckermenge im Teig reduzieren, da sie durch das Wälzen im Zucker vor dem Backen für mich süß genug werden. 

Für 20-25 Cookies müsst ihr 100 g weiche Butter mit 120 g Zucker (ich werde beim nächsten Mal nur 90 g Zucker und 1 Packung Vanillezucker nehmen) gut verrühren. Gebt die geriebene Schale einer Zitrone, sowie den Saft einer halben Zitrone und ein Ei dazu und mischt anschließend 200 g Mehl, 1/2 Päckchen Backpulver so wie 50 g gemahlene Mandeln ein. Wer keine Mandeln da hat, kann diese auch durch mehr Mehl oder Stärke (dann werden die Kekse sehr mürbe) ersetzen. 
Der Teig kommt jetzt für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank.

Nehmt 2 tiefe Teller und füllt den einen mit Zucker, den Anderen mit Puderzucker. Legt ein Backblech mit Backpapier aus. Holt den Teig aus dem Kühlschrank und steckt mit einem Löffel kleine Haufen ab, die ihr in den Händen zu kleinen Bällchen rollt. Von der Größe her sollten sie ein wenig kleiner als Tischtennisbälle sein. Diese Keksteigbällchen werden zuerst im Zucker, anschließend im Puderzucker gewälzt und dann aufs Blech gesetzt. Die Kekse kommen jetzt noch nicht in den Ofen, sondern müssen erstmal wieder für 15 Minuten in den Kühlschrank. In der Zeit könnt ihr den Backofen schonmal auf 180 Grad vorheizen. 
Keine Ahnung wozu dieser Schritt gut ist, aber da die Kekse gelungen sind, hat es scheinbar nicht geschadet ;)
Nach der Abkühlzeit kommen die Cookies jetzt für 10 bis 15 Minuten in den Backofen. Wenn sie an den Rändern braun-golden werden, können sie raus. 



Ein kleiner Tipp: Die Kekse gehen beim Backen noch auseinander, also nehmt notfalls lieber 2 Bleche, sonst habt ihr hinterher einen großen Cookie-Haufen auf dem Blech :)


Montag, 27. April 2015

Montagsquickie: Thunfisch-Pasta

Es ist ja schon bemerkenswert... Als ich das kochen und backen, damals in der elterlichen Küche, für mich entdeckt habe, habe ich mich unglaublich darauf gefreut irgendwann einmal endlich meinen eigenen Haushalt zu führen. Meinen eigenen Einkaufszettel zu schreiben. Meine eigenen Kühlschrank-Ordnung zu haben. Und jeden Tag genau das Kochen zu können, wodrauf ich Lust habe. 

In meiner Vorstellung habe ich jeden Tag ein neues Rezept ausprobiert, für das ich stundenlang am Herd stehen, tauschen Töpfe benutzen und immer wieder neue Zutaten verwenden konnte. 

Jetzt in der Realität sieht das alles ganz anders aus. Da bin ich froh, wenn ich auf altbewährte Rezepte zurückgreifen kann, die schnell und einfach sind. Von denen ich weiß, dass sie schmecken.
So wie diese Thunfisch-Pasta, die es mit Vorliebe immer dann gegeben hat, wenn mein Vater kochen durfte bzw. musste ;) 

Denn dann gab es immer eines von drei Gerichten: Linsensuppe mit Mini-Wini-Würstchen, Mischmasch (eine leckere Eier-Käse-Paprika-Tomaten-Pfanne aus Bulgarien, die tatsächlich so heißt) oder eben Thunfisch-Pasta. Was sie gemeinsam haben? Man braucht nicht viele Zutaten, sie gehen schnell und schmecken garantiert. 



Die Zutaten für Thunfisch-Pasta hat man quasi immer zu Hause. 

Für 2 Personen schneidet ihr 1 bis 2 (je nach Größe) Zwiebeln. Am liebsten mag ich rote Zwiebeln, da die Süße hier hervorragend passt. Schmort die Zwiebeln in ausreichend Olivenöl in einer großen Pfanne an. Wenn sie weich geworden sind, gebt ihr 1 Dose Thunfisch dazu. Zerkleinert den "Fisch" (wobei man das, was sich da in der Dose befindet wohl nicht mehr wirklich so nennen kann) und rührt eine Dose gehackte Tomaten ein. Man kann hier auch super fertige Pastasaucen aus dem Glas nehmen (mein Vater bevorzugte ebenfalls B*arilla, da man danach nicht mehr so viel abschmecken musste ;)). Schaltet die Hitze runter und lasst die Sauce ein wenig einköcheln. 
Jetzt könnt ihr mit Salz, Pfeffer und Kräutern nach Belieben abschmecken und noch einen großen Löffel Ricotta oder sonstigen Frischkäse drunter rühren. Ganz toll machen sich auch ein paar Oliven in der Sauce. Ich hacke außerdem immer noch frisches Basilikum und gebe es zum Schluss in die Sauce.

Die Nudeln können kochen, während ihr die Sauce zubereitet. Ich gieße sie immer ein bis zwei Minuten vor Ende der Garzeit ab und lasse sie noch in der Sauce köcheln, damit sie die Aromen besser aufnehmen.

Mit Parmesan und nach Belieben Pinienkernen servieren.

Freitag, 24. April 2015

Der weltbeste Nudelsalat

Wenn die Sonne aus ihrem Winterschlaf erwacht, die Temperaturen wieder langsam das Thermometer hochklettern, die Gräser knallig grün werden und die Magnolien und Kirschblüten anfangen wie wild zu blühen - dann geht auch die Grillsaison offiziell wieder los. Zumindest für die Leute, die 1) einen Balkon und 2) einen Grill besitzen.

Wer -wie ich- ohne Balkonien leben muss und wem die hüpfenden, fliegenden und manchmal pieksenden Tierchen in der freien Wildbahn nichts ausmachen, kann immer noch in Parks oder am Wasser grillen.
Oder aber, er besitzt -wie ich- einen Indoor Grill, der extrem schick aussieht und super grillt, sein Leistungsversprechen "rauchfrei" jedoch nicht so richtig hält.
Oder aber, er wird zur Grillparty eingeladen -wie ich übrigens auch ;)

Grillpartys sind toll. Denn während man in den dunklen Monaten für eine Party ewig in der Küche stehen muss, kommen hier einfach ein paar Würstchen auf den Grill, die großen Imbiss-Tuben Ketchup/Mayo werden auf den Tisch gestellt, das Bier wird in der Badewanne gekühlt und Brot, Salate sowie Nachtisch werden von den Gästen mitgebracht. Unkompliziert und alle sind glücklich

Was auf keiner Grillparty fehlen darf ist Nudel- oder wahlweise Kartoffelsalat. Wer jetzt aber an die Klassiker mit Mayo und sauren Gurken oder Fleischwurst denkt, ist bei mir an der falschen Adresse. Obwohl ich mitten im Ruhrgebiet aufgewachsen bin, stand sowas bei uns niemals nie auf dem Tisch. Mit "sowas" meine ich Hausmannskost, wie Sauerkraut, Kohlrouladen, Erbsensuppe oder eben Nudel-und Kartoffelsalat mit Mayo. Meine Mutti hatte immer schon ein Faible für mediterrane Küche und so hat auch dieser köstliche Nudelsalat aus einer alten LECKER-Ausgabe es in die Top 5 unserer All-Time-Salat-Favorits geschafft.

Frische Tomaten, knackige Pinienkerne, cremige Ricottasauce und aromatische getrocknete Tomaten - ein Fest für die Sinne und nicht nur als Grillbeilage sondern auch als sommerliches Hauptgericht perfekt!



Das Originalrezept sieht Tortellini vor, die auch ganz hervorragend passen, wenn man den Nudelsalat als Hauptgericht serviert. Als Beilage nehme ich jedoch immer gerne diese Muschelnudeln, da sich die Tomatenstücke und die Sauce darin versteckt. Ihr könnt aber auch genau so gut Fusilli oder Farfalle oder oder oder benutzen.

Kocht 500 g Pasta in Salzwasser bissfest (wichtig, nicht zu weich kochen, da sie ja noch "nachgaren" und Sauce aufnehmen). Nehmt 1 Glas getrocknete Tomaten in Öl und lasst die Tomaten abtropfen. Das Öl auffangen. Für die Sauce verrührt ihr 300 g Ricotta, 150 g Crème Fraiche, ca. 100 ml Tomaten-Öl und ca.100 ml Weißweinessig oder Balsamico Bianco. Das ist ein wenig mehr, als im Originalrezept, aber dadurch, dass andere Nudeln verwendet werden, variiert auch die Saucenmenge.
Hackt 1-2 Zwiebeln (ich nehme gerne rote Zwiebeln) in kleine Würfel und mischt sie unter. Die Sauce jetzt mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken. 
Die abgetropften getrockneten Tomaten, genau so wie 500 g Cocktailtomaten in kleine Stücke schneiden. 1 Bund Basilikum hacken und mit den Tomaten in die Sauce geben. 
Sobald die Nudeln fertig sind, abgießen, in die Sauce geben und gut vermengen. Zum Schluss könnt ihr noch ca. 75 g Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett rösten und zu dem Salat geben. 

Ein kleiner Tipp am Rande, wer sich entscheidet diese schönen Muschelnudeln zu nehmen: Sie legen sich ganz gerne umeinander, so dass nicht alle Nudeln Sauce abbekommen. Wer das vermeiden will, der muss nun ein bisschen "Handarbeit" leisten und die Nudeln per Hand mit der Sauce mischen. Dabei einfach die einzelnen Schichten voneinander trennen.

Mittwoch, 22. April 2015

Toskanischer Apfelkuchen

Wie schon vielfach erwähnt, bin ich der Ansicht, dass Torten nicht immer 3-stöckig sein, Muffins nicht zu Cupcakes aufgepimpt werden und Kuchen statt als Cake Pop am Stiel viel öfter in der einfachen Springform gebacken werden müssen. Ein gutes Rezept braucht nicht viele Zutaten und das fertige Gericht muss nicht kunstvoll drapiert werden, um lecker zu schmecken.

Ein solcher Fall ist auch dieser toskanische Apfelkuchen, den ich vor langer Zeit bei der Küchenschabe entdeckt habe. Ewig stand er auf der Nachbackliste, aber immer wieder sind meine Kreativitätsanwandlungen und Experimentierlaunen dazwischen gekommen.

Ostersamstag war es dann aber soweit. Der klassische Rüblikuchen stand zwar schon im Kühlschrank bereit, durfte jedoch auch noch nicht angerührt werden, da er (O-ton Mutti) "erst nach ein bis zwei Tagen gut schmeckt". Das war ein Problem, denn frischer, selbstgebackener Kuchen steht besonders an den Wochenenden immer bereit.
Ich witterte also meine Chance und zog mein Ass aus dem Ärmel: ein Apfelkuchen, der nicht nur schnell zusammengerührt sondern auch super lecker und saftig ist. 

Weiterer Pluspunkt für Mutti: die vergessenen Äpfel, die keiner mehr essen wollte, weil sie schon mehlig waren, konnten verarbeitet werden. 
Pluspunkt für das Schwesterherz: ein "gesunder" Kuchen mit viel Obst.



Für eine Springform verarbeitet ihr tatsächlich 800 g Äpfel und sehr wenig "Teig". Ob ihr nur eine Sorte verarbeitet oder mehrere Sorten mischt, ist völlig egal. Schält und entkernt die Äpfel und schneidet sie in ganz dünne Scheiben. Beträufelt sie anschließend mit Zitronensaft und stellt sie zur Seite. Für den Teig müsst ihr 100g Butter mit 200 g Zucker und 1 TL Vanillezucker schaumig rühren. Gebt 2 Eier dazu und rührt dann mit einem Löffel 100 ml Milch abwechselnd mit 100 g Mehl und 1 TL Backpulver darunter. Dann können die Äpfel mit dem Teig vermischt werden. Wer will (ich wollte ;)) gibt noch Rosinen und gehackte Nüsse dazu. 
Füllt das leckere Gemisch in eine Springform und streut eine ordentliche Portion vorher vermischten Zimt-Zucker darüber. 
Der Kuchen wird dann bei ca. 180 Grad Umluft für 60 bis 70 Minuten gebacken. Seid schlau und schaut zwischendurch mal nach, ob er zu viel Farbe abbekommt und deckt ihn gegebenenfalls mit Alufolie ab.
Anmerkung: Beim zweiten Mal habe ich noch 100 g gemahlene Mandeln dazu gegeben, die Milchmenge verdoppelt und 1 Päckchen Backpulver verwendet. Das Ergebnis fand ich noch besser! 



Ein letzter Tipp: Lasst den Kuchen nicht komplett auskühlen, sondern esst ihn noch lauwarm, vielleicht mit einer Kugel Vanilleeis oder halb geschlagener Sahne.

- Buon appetito -

Donnerstag, 16. April 2015

Eierlikör-Vanille-Mandel-Kuchen

Normalerweise verfechte ich in allen Lebenslagen ja die These "keep it simple". Je einfacher, desto besser! 
Mit klassischen Rührkuchen tue ich mich dennoch schwer. Während des Backens ersetze ich die ein oder andere Zutat ganz gerne. Außerdem halte ich mich fast NIE an die Backzeiten, da ich oft nur die Hälfte des Rezepts backe und dann andere Formen benutze. 
Jedes Mal, wenn ich dann mein Backwerk, was gut und gerne auch 10 Minuten weniger oder mehr gebraucht hätte, aus dem Ofen hole, schwöre ich mir, dass ich beim nächsten Mal NACH REZEPT backe.

Auch dieses Mal, als ich einen klassischen einfachen und sehr leckeren Eierlikörkuchen backen wollte, konnte ich es nicht lassen und habe meine eigene Interpretation geschaffen: den Eierlikör-Mandel-Vanille-Kuchen... Und, welch Wunder, auch wenn die Fotos eher einen Küchenunfall vermuten lassen (ich wollte ihn direkt nach dem Backen portionsgerecht für meinen Freund und seine Arbeitskollegen verpacken), geschmeckt hat er wunderbar. 


Als Grundlage für meine Interpretation diente übrigens das Rezept von der wundervollen Mara, die auf ihrem Blog so einige Leckereien zu bieten hat. Ich habe nur die Hälfte des Rezepts gemacht und in einer kleinen Auflaufform gebacken. 

Wenn ihr den Kuchen in einer Kranzform/ Gugelhupf backen wollt, dann müsst ihr 250g Butter mit 250 g Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker sehr schaumig rühren, am Besten mit der Küchenmaschine einige Minuten lang. Die Butter schmelze ich dazu vorher immer leicht in der Mikrowelle an. Danach werde einzeln 4 Eier untergemischt. 
Anschließend rührt ihr mit einem Teigschaber oder einem großen Löffel im Wechsel 1,5 Päckchen Vanillepuddingpulver, 100 g gemahlene Mandeln, 1 Päckchen Backpulver und 150g Mehl mit 150 ml Eierlikör unter den Teig. 

Das Ganze wird dann (und hier beziehe ich mich lieber auf Mara ;)) bei 175°C Umluft für 40-45 Minuten gebacken. Macht nach 30-40 Minuten einfach mal die Stäbchenprobe. 

Nach dem Backen auskühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.