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Mittwoch, 16. Juli 2014

Warum Handys unseren Restaurantbesuch maßgeblich beeinflussen...

Klar, wir alle wissen. Handys sind Segen und Fluch in Einem. Wir können nicht ohne, manchmal wollen wir aber auch nicht mit. Urlaube sind dafür ein tolles Beispiel. Sie sind dazu da um abzuschalten, sich zu erholen, mal rauszukommen und eine gewisse Distanz zu den alltäglichen Querelen von zu Hause zu schaffen. Natürlich geht das am Besten, wenn man alle Verbindungen nach draußen kappt und einfach mal nicht erreichbar ist.

Trotzdem können wir es nicht lassen. Schon bei der Urlaubsbuchung informieren wir uns über freies W-LAN oder andere Alternativen, um vor Ort 24/7 das Internet nutzen zu können. Natürlich nur für den Fall, denn eigentlich haben wir ja nicht vor ständig online zu sein. Aber wenn man mal ein Restaurant im Umkreis sucht oder eine Wegbeschreibung braucht... 
Im Urlaub angekommen, wollen wir dann der ganzen Welt mitteilen, wie schön wir abschalten können. Wir schießen Fotos vom leckeren Essen, unseren Füßen im Sand, von unserem Balkonausblick und dem Sonnenuntergang. Wir drapieren Sonnenbrille, Buch und Cocktail auf unserer Liege am Pool und zeigen der Instagram-Gemeinde, wie toll und unkompliziert unser Urlaub ist und dass alle gerne vor Neid erblassen können. 



Dabei sind wir länger damit beschäftigt anderen zu zeigen, wie das Abschalten bei uns aussieht, als es auch wirklich zu tun. Statt den Moment zu genießen, lassen wir ihn von anderen genießen. Wir verpassen den Sonnenuntergang, weil wir damit beschäftigt sind Fotos zu knipsen. Wir lassen das Essen kalt werden, weil wir unseren Lieben zu Hause erst einen ausführlichen Bericht schicken wollen, was bei uns alles auf dem Teller liegt. Wir merken gar nicht, wie schön sich der Sand unter unseren Füßen anfühlt, während wir diesen Moment einfangen. Denn es geht uns hauptsächlich darum ANDERE davon zu überzeugen, wie gut es uns geht.



Wir sind in einer gewissen Weise abhängig davon geworden ständig überall erreichbar zu sein. Wir haben verlernt, wie man Nichts tut, denn immer wenn so ein Moment auf uns zukommt, zücken wir das Handy. 

Was mich überhaupt zu diesem Eintrag verleitet hat, ist dieser Artikel. Es geht um ein New Yorker Restaurant, das Beschwerden über seinen langsamen Service bekommt. Die Betreiber wollen die Gründe dafür herausfinden, warum der Service plötzlich langsamer ist, als noch einige Jahre zuvor und vergleicht dafür alte mit aktuellen Videoaufnahmen der Überwachungskameras.

Sie finden heraus, dass sich die Gäste vor 10 Jahren durchschnittlich 1 Std und 5 Minuten in ihrem Restaurant aufgehalten haben. Heute beläuft sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf 1 Std und 55 Minuten. Die Differenz von 50 Minuten resultiert - dreimal dürft ihr raten - aus dem Handynutzungsverhalten der Gäste. 

Bevor ich den Artikel nun komplett zusammenfasse, finde ich, dass ihr ihn mal selber lesen solltet. Hier gibt es auch eine deutsche Zusammenfassung. 

Ich kann für meinen Teil sagen, dass ich mein Nutzungsverhalten sicherlich reflektiere. Das Problem ist, dass viele von uns (ich spreche hauptsächlich von der Generation Y) mit dem Handy aufgewachsen sind. Während unsere Eltern lernen müssen mit Handys umzugehen, müssen wir lernen uns OHNE sie zu beschäftigen. In wie weit wir das wollen und umsetzen können, ist jedoch eine andere Frage...